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12. Juli 2024 | Deutschland | 

Unterwegs auf dem Fränkischen Marienweg – Eine Fuß- und eine Buswallfahrt durch das Aurachtal und den Zenngrund


Kirchenführung auf dem fränkischen Marienweg: Veitskirche mit der "Verlassenen Muttergottes" (Foto: Vroni Freitag)

Kirchenführung auf dem fränkischen Marienweg: Veitskirche mit der "Verlassenen Muttergottes" (Foto: Vroni Freitag)

Renate Siebenkäs. Der Fränkische Marienweg wurde vom Schönstattpriester Josef Treutlein im Jahr 2002 initiiert. Seit 2020 sorgte der Diözesanpräses der Schönstatt-Bewegung im Erzbistum Bamberg, Pfarrer Martin Emge, dafür, dass der Weg auf Ober- und Mittelfranken ausgeweitet wurde. Insgesamt 2.000 km verbinden 90 Marienwallfahrtsorte. Nach dem Wunsch seiner Initiatoren soll das Projekt Menschen motivieren, sich auf den Weg zu machen, gemeinsam im Glauben unterwegs zu sein. Jährlich gibt es ganz unterschiedliche "Angebote" für Interessierte, Teilstrecken des Marienweges gemeinsam zu erpilgern.

Wallfahrergottesdienst in Hammerbach (Foto: Vroni Freitag)

Wallfahrergottesdienst in Hammerbach (Foto: Vroni Freitag)

Pilger zu Fuß unterwegs auf Abschnitten des fränkischen Marienweges

Innerhalb des Monats Juni fanden unter Leitung von Pfarrer Martin Emge zwei besondere Wallfahrten auf dem Fränkischen Marienweg durch das Aurachtal und den Zenngrund statt. Zunächst waren rund 25 Fußpilgerinnen und -pilger unterwegs, die bei der Herzogenauracher Schutzmantelmadonna in der Kirche des Liebfrauenhauses mit einer Messfeier starteten. Der ortsansässige Wallfahrtsführer Helmut Fischer führte die Gruppe in den Wiesengrund zur Schleifmühle. Mit geistlichen Impulsen und Wechselgesängen auf dem Weg, Rosenkranzbetrachtungen und schöpferischen Pausen gelangte die Pilgergruppe über Burgstall und ein kühles Waldstück nach Obermichelbach.

Hier gönnte sich die Pilgergemeinschaft eine ausgiebige Mittagsrast im Kirchhof und setzte nach einer geistlichen Zeit in der evangelischen Heilig-Geist-Kirche den Pilgerweg fort, vorbei an einem Flurkreuz, durch Wiesen und Felder bis zur Veitskirche in Veitsbronn. Die dortige Mesnerin hatte sich gerade erst zur Kirchenführerin ausbilden lassen und die Gruppe erlebte ihre gelungene Premiere. Nach einer geistlichen Statio vor dem wunderschönen Gnadenbild der „Verlassenen Muttergottes“ ging es die Stufen bis zur Veitsquelle hinab. Da dieses Wasser für Mensch und Vieh eine heilende Wirkung haben soll, haben sich die meisten aus der Gruppe die Augen mit diesem Wasser aus dem Veitsbrunnen gewaschen. Im Schützenheim konnte diese unvergessliche Wallfahrt ausklingen.

Madonna mit den verschränkten Händen (Foto: Martin Emge)

Madonna mit den verschränkten Händen (Foto: Martin Emge)

Buswallfahrt vom Heiligtum der Verbundenheit aus zu fränkischen Marienheiligtümern

Eine Buswallfahrt startete vier Wochen später mit 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf dem Marienberg beim Heiligtum der Verbundenheit. Viele Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des dortigen Schönstattzentrums waren mit dabei. Für sie war diese Buswallfahrt ein Zeichen des Dankes für ihre treuen Dienste. Alle übrigen waren aus dem Obermaintal und aus dem Raum Bamberg gekommen.

Erstes Wallfahrtsziel war die Messfeier in der Wehrkirche Mariä Geburt in Hannberg. Nachdem das Fest „Mariä Heimsuchung“ unmittelbar bevorstand hat Domkapitular Martin Emge in seiner Predigt am Beispiel der Begegnung von Maria und Elisabeth darauf hingewiesen, wie wichtig die Beziehungspflege ist. Nach einer fachkundigen Führung durch die Kirche und die Wehrkirchenanlage machte sich die Pilgergruppe auf die Suche nach dem „Verlorenen Gnadenbild“ der Muttergottes von Hannberg. Erst vor kurzer Zeit ist die sogenannte „Madonnna mit den verschränkten Händen“ in Hammerbach wieder aufgefunden worden. Von der Pieta konnten die Teilnehmenden lernen, dass das Leid nicht verdrängt werden kann und darf. „Erst wenn wir es umarmen, wie es auf diesem Gnadenbild zu sehen ist, gelingt die Integration des Leids in mein Leben“, so Martin Emge.

Mit beeindruckender Gastfreundschaft wurde die Wallfahrtsgruppe von der Mesnerin und ihrem Frauen-Team empfangen und in der Schule liebevoll bewirtet. Gegen 14:00 erreichte die Gruppe die Veitskirche. Das evangelische Pfarramt hatte wieder eine gute Kirchenführung organisiert. Bei der „Verlassenen Muttergottes von Veitsbronn“ nahmen die Pilger Menschen ins Gebet, die einsam sind und sich verlassen fühlen. Das Loslassen will gelernt sein und gelingt leichter mit einer Fürsprecherin an der Seite. Auf dem Heimweg wartete eine deftige Brotzeit in Stiebarlimbach und sorgte für gut gelaunte und rundum zufriedene Heimkehrer.

Mehr Informationen

Internetseite zum Fränkischen Marienweg: fraenkischer-marienweg.de


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