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27. Juni 2024 | Deutschland | 

„Verankert in dir“ – Anbetungstag im Juni 2024 auf Berg Schönstatt


Eucharistische Anbetung beim "Anbetungstag" auf Berg Schönstatt (Foto: Sr. M. Joséfa)

Eucharistische Anbetung beim "Anbetungstag" auf Berg Schönstatt (Foto: Sr. M. Joséfa)

Sr. M. Joséfa Klein. Zu einem Anbetungstag in „stürmischen Zeiten“ hatten die Schönstätter Gebetsgemeinschaft, die Anbetungsinitiative 24/7 in Schönstatt und die Schönstatt-Pilgerzentrale am 8. Juni eingeladen. Unter dem Thema des Tages „Verankert in dir“ konnten sich die Teilnehmenden Gedanken machen, wo sie in der aktuellen Zeit Halt, Orientierung und Sicherheit finden können. Dass die Verankerung in Gott hilfreich und wesentlich sein kann kam dabei ebenso zur Sprache wie die Anfrage an jede Einzelne und jeden Einzelnen, für wen sie oder er Anker und Ankerplatz sein kann.

Das Thema des Anbetungstages war in der Anbetungskirche visuell präsent (Foto: Sr. M. Joséfa)

Das Thema des Anbetungstages war in der Anbetungskirche visuell präsent (Foto: Sr. M. Joséfa)

Wieder festen Halt finden in einer Krisensituation

Zum Auftakt gab es nach Begrüßung und Lobpreisgebet drei Zeugnisse von Menschen, die solche Erfahrungen von verankert sein persönlich gemacht haben. So ging es unter die Haut, als ein Mann unter dem Stichwort „Es war gut so“ nach sehr vielen Jahren des Zerwürfnisses mit dem eigenen Vater von seinem inneren Kampf erzählte. Sollte er wirklich wieder auf ihn zugehen? Bewusst legte er in einer Anbetungsstunde alle diesbezüglichen Fragen und Hindernisse vor Jesus hin und bat um Führung. So konnte er von vielen ungeahnt offenen Türen erzählen, sogar in das Herz des Vaters, so dass Vergebung, Versöhnung und Neuanfang kurz vor dessen Heimgang möglich wurden.

„Ist Gott immer gut?“ stand über dem Zeugnis eines Ehepaares (aktuell konnte nur der Mann Zeugnis geben), das davon berichtete, wie sie durch einen Brand ihr Haus verloren haben. Hier sei es nicht um eine Kleinigkeit gegangen. Doch sie hätten auffallend viel Hilfe erfahren. Ihr Ringen um den Glauben, dass Gott wirklich gut ist, egal was kommt war zentral. Dass sie noch beten konnten, nachdem sie alles verloren hatten, war ein starkes Zeugnis für diejenigen, die ihnen in der Not halfen.

Im Dritten Zeugnis eines Mannes, der lange Jahre nichts mehr von der Kirche hatte wissen wollen, wurde deutlich, dass es oft plötzlich und unerwartet die „kleinen Ankerplätze“ sind, die irgendwie mit dem christlichen Glauben wieder in Berührung bringen. Immer wieder habe er die Erfahrung gemacht, dass der Glaube an Jesus nicht einfach völlig verschwunden sei: „Da ist z.B. die Inschrift an einem Kirchenportal, die mein Herz berührt – DOMUS DEI et PORTA COELI. (Hier ist das Haus Gottes und die Pforte des Himmels).“ In einer Kirche, die er in der Mittagspause aufsuchte, weil die momentane Arbeitsstelle nicht so richtig passte, habe er eine Art „Anwesenheit“ gespürt und er sei von da an täglich in der Mittagszeit eine halbe Stunde dorthin gegangen – immer eine Bank weiter vor. Vor einem großen Kreuz in einer anderen Kirche habe er sich von den ausgestreckten Armen Jesu liebevoll umarmt gefühlt und als er wieder einmal in einer Kirche war und eine Gruppe Frauen anfing den Rosenkranz zu beten, entschied er nach etwas Zögern, einfach zu bleiben und machte die erstaunte Entdeckung „Das tat mir einfach gut. Da ist etwas längst Verlorengeglaubtes doch noch da!“

Eine eigens für den Tag zusammengesetzte Projekt-Musikgruppe hatte einen hohen Anteil an der intensiven Atmosphäre des Tages  (Foto: Sr. M. Joséfa)

Eine eigens für den Tag zusammengesetzte Projekt-Musikgruppe hatte einen hohen Anteil an der intensiven Atmosphäre des Tages  (Foto: Sr. M. Joséfa)

Komm, jetzt ist die Zeit, wir beten an …

Solche beeindruckenden Zeugnisse nahmen die Teilnehmenden des Anbetungstages mit in zwei Anbetungszeiten hinein. Stille Zeit ohne Gebet und Gesang ließ Raum, um die Zeugnisse persönlich zu reflektieren und mit Jesus darüber zu sprechen oder einfach in der eucharistischen Gegenwart Jesu zu verweilen. Ausgeteilte „Ankerzettel“ für den Krug wurden gut genutzt um zu notieren: Wo brauche und erbitte ich mir einen Anker und einen Ankerplatz? Diese persönlichen Zettel wurden in den Krug vor dem Altar gegeben und später bei der Eucharistiefeier zusammen mit den eucharistischen Gaben zum Altar gebracht.

Pater Dr. Lothar Penners ISch beim Impuls (Foto: Sr. M. Joséfa)

Pater Dr. Lothar Penners ISch beim Impuls (Foto: Sr. M. Joséfa)

Die Hoffnung – ein Anker der Seele

In seinem Impuls am Nachmittag griff Pater Dr. Lothar Penners ISch die Zeitsituation auf, beschrieb wie viele Menschen im Wellengang der gegenwärtigen Zeit- und Weltgeschichte orientierungslos, unruhig und verunsichert sind und stellte dem das Motiv der Hoffnung gegenüber, ein Anker für die Seele: „Diese Hoffnung ist für uns ein sicherer und fester Anker, der hineinreicht in den himmlischen Tempel, bis ins Allerheiligste hinter dem Vorhang.“ (Hebr 6,19). Penners motivierte die Teilnehmenden, ihren sicheren Ankerplatz im Bereich Gottes zu suchen. Der sich anschließende Austausch in Gesprächskreisen war bereichernd und machte sensibel für die Wahrnehmung der persönlichen Gotteserfahrungen.

Der gemeinsame Höhepunkt und Abschluss des Anbetungstages, die Eucharistiefeier, nahm die Teilnehmenden in Jesu Dank, Lob und Anbetung des Ewigen Vaters hinein. Die intensive Atmosphäre, mitgestaltet durch den Projektchor, half den Betern, sich erneut innerlich in Gott zu verankern.

Cover des Flyers zum Anbetungstag

Cover des Flyers zum Anbetungstag


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