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21. Juni 2024 | Deutschland | 

Seelenbrot – Open-Air-Konzert auf dem Marienberg mit Wilfried Röhrig:


Wilfried Röhrig und Band zu Gast beim Open-Air-Konzert im Schönstattzentrum Marienberg in Schesslitz, Erzbistum Bamberg (Foto: Alfons Kröper)

Wilfried Röhrig und Band zu Gast beim Open-Air-Konzert im Schönstattzentrum Marienberg in Schesslitz, Erzbistum Bamberg (Foto: Alfons Kröper)

Renate Siebenkäs. Zu einem Open-Air-Konzert hatte das Schönstattzentrum Marienberg im Erzbistum Bamberg am dritten Juni-Wochenende den Viernheimer Liedermacher Wilfried Röhrig eingeladen und der Texter und Musiker lud die Zuhörerinnen und Zuhörer unter dem Motto „Seelenbrot“ zu einer Reise in die Tiefe ein. 

Diözesanpräses Martin J. Emge begrüßt die gut 100 Konzertbesucherinnen und -besucher (Foto: Veronika Freitag)

Diözesanpräses Martin J. Emge begrüßt die gut 100 Konzertbesucherinnen und -besucher (Foto: Veronika Freitag)

Ein berührendes und begeisterndes Konzert

Diözesanpräses Martin J. Emge wies bei seiner Begrüßung darauf hin, dass am 16. Juni 2018 das Musical „Gefährlich – Franz Reinisch“ von und mit Wilfried Röhrig und Freunden auf dem Marienberg zur Aufführung gekommen sei. Ein Lied aus diesem Musical „Seelenbrot“ sei jetzt Motto der Tournee Röhrigs. „Ein Lied, das durch und durch ging“, so Martin Emge, weil es die Frage aufgreife, wo die Sehnsucht der Seele gestillt werde.

Die gut 100 Zuhörenden erlebten ein berührendes und begeisterndes Konzert in der wunderschönen Atmosphäre der offenen Pilgerhalle auf dem Gelände des ehemaligen Nato-Stützpunktes. Röhrig hatte dafür Lieder aus seinem Repertoire zusammengestellt, die der Seele guttun, die weg von der Oberflächlichkeit, hin zur inneren Tiefe, zur inneren Schatzkammer führen sollten, „dorthin, wo wir viel zu selten hinkommen“, wie er in einem Kommentar zu einem der Lieder ausdrückte.

Die offene Pilgerhalle war eine tolle Kulisse für einen brührenden Konzertabend (Foto: Veronika Freitag)

Die offene Pilgerhalle war eine tolle Kulisse für einen brührenden Konzertabend (Foto: Veronika Freitag)

Wie komme ich Richtung Innenland?

Wie der Weg nach innen aussehen könnte, dafür gab es in verschiedenen Liedern Anregungen:  so lud das Lied „Wolkenschiff“ ein, die Augen zu schließen, innere Türen zu öffnen und durch die weiten Räume des Himmels zu fliegen. Auch die Anregung, sich abzuschotten wie eine Schmetterlingsraupe in ihren Kokon um im Inneren den Schatz zu suchen und auf ganz persönlichem Grund Gottes Wort zu hören war eine Anregung.

Überhaupt spielt bei Röhrig die Frage nach der Begegnung mit Gott eine wesentliche Rolle. „Gott ist mittendrin“ heißt es im Lied „Zwischen Meer und Milchstraße“ und im Lied „Werde still und schweige“ heißt es: „egal, wo deine Reise hingeht, es ist ein Gott, der dich hält.“ Gott ist immer dabei, er hält jeden und jede und möchte allen Menschen „unendlich nah“ sein, so die Botschaft Röhrigs.

Seelenbrot

Das Publikum erfuhr auch, wie es zum Liedtitel „Seelenbrot“ kam, der als Überschrift über dem Konzertabend stand. In einem Interview habe Wolf Biermann (ehem. DDR) seine Musik als Seelenbrot bezeichnet, die ihm geholfen habe, in diesem System leben zu können. Das habe ihn bei der Entwicklung des Rheinisch-Musicals zu dem Satz: „Hier ess ich mein Seelenbrot…“ geführt, so Wilfried Röhrig. Dass Gott auch im „aufgewühlten Seelenmeer“ da ist, kam im Lied aus dem Kentenich-Musical „Ich lasse mich fallen“ gut zum Ausdruck, in dem Röhrig die Situation von Pater Josef Kentenich aufgriff, der 1910 zur Priesterweihe abgelehnt wurde. Hier sei für Josef Kentenich „blind vertrauen“ angesagt gewesen.

„Gott spricht die Sprache des Herzens.“

„Gott spricht die Sprache des Herzens.“ Diese Antwort eines Schülers auf die Frage im Religionsunterricht: „Welche Sprache spricht Gott?“, führte den Liedermacher zum Text eines weiteren Liedes, das an diesem Abend zum Weiterdenken anregte: „Gottes Stimme spricht manchmal ganz leise oder ganz laut, befremdlich oder vertraut, verständlich oder anders als bisher. Manchmal ruft uns Gott wie ein Vater, der uns bestens kennt.“

Dass ausgerechnet zum Abschluss des Konzertes während der Zugabe „Himmel, der die Erde berührt“ die Abendsonne allmählich hinter dem Horizont verschwand, war ein besonderes Geschenk des Himmels. Und so endete dieses Open-Air-Konzert mit „Standing Ovations!“ und der Anregung, der Reise ins Innere im eigenen Alltag neu Raum zu geben.

Während der Zugabe des Konzertes verschwand die Sonne hinter den Bäumen am Horizont (Foto: Siebenkäs)

Während der Zugabe des Konzertes verschwand die Sonne hinter den Bäumen am Horizont (Foto: Siebenkäs)


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