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25. Mai 2024 | Familienfestival | 

Das Wir bewegt – Drittes Familienfestival in Schönstatt


Kinder gestalten die Auftaktveranstaltung des Familienfestivals 2024 unter dem Motto "Das WIR bewegt!" mit (Foto: Klaus Kröper)

Kinder gestalten die Auftaktveranstaltung des Familienfestivals 2024 unter dem Motto "Das WIR bewegt!" mit (Foto: Klaus Kröper)

CBre/Hbre. „Beweg dich jetzt und bleib nicht stehn …“ – das  Mottolied bringt die rund 500 Teilnehmenden am Familienfestival in der Pilgerkirche in Schönstatt schnell und fröhlich in Bewegung. Die Schönstatt-Familienbewegung hat zum dritten Mal zu einem Festival für Familien eingeladen und etwa 150 Ehepaare jeden Alters, etliche Einzelpersonen und allein 85 Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren füllen zum Auftakt der Veranstaltung den Raum der Kirche.

Die "WIR-Detektive" im Einsatz (Foto: Klaus Kröper)

Die "WIR-Detektive" im Einsatz (Foto: Klaus Kröper)

Auftakt gemeinsam mit Kindern und Eltern

Die erste Runde in der Pilgerkirche dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Interessant, wer alles „etwas Rotes anhat“, „etwas zu Hause vergessen hat“, „nicht in Deutschland wohnt“ und trotzdem mitfeiert. Durch die Übertragung von www.schoenstatt-tv.de ins Internet ist die Zahl der Mitfeiernden deutlich größer. Als „Wir-Detektive“ schwärmen die Kinder erfolgreich aus, um die „verloren gegangenen“ großen Buchstaben „W“, „I“ und „R“ zu suchen, zu finden und auf die Bühne zu transportieren. Mit einer ansehnlichen Zahl von Kinderbetreuern rücken die meisten Kinder und Jugendlichen zu einem vielseitigen Kinder-Programm ab, während die Erwachsenen sich 90 Minuten lang auf eine von den Ehepaaren Christine und Erwin Hinterberger, Anna und Johannes Liebl sowie Kathrin Karban-Völkl und Thomas Völkl gestaltete spannende Motto-Reise mitnehmen lassen, bei der die wiedergefundenen Buchstaben eine Rolle spielen.

Das "I" ist gefunden (Foto: Klaus Kröper)und auch das "R" (Foto: Klaus Kröper)

Das "I" ist gefunden (Foto: Klaus Kröper) und auch das "R" (Foto: Klaus Kröper)

Nach dem Motto „Das WIR gewinnt“ beim Familienfestival 2018 und dem Motto „Das WIR trägt“ beim coronabedingt anderen FamilienfestivalZUHAUSE steht das Festival 2024 unter dem Motto „Das WIR bewegt“.

Ehepaar Kathrin Karban-Völkl und Thomas Völkl (Foto: Klaus Kröper)

Ehepaar Kathrin Karban-Völkl und Thomas Völkl (Foto: Klaus Kröper)

Was sagt das „I“ des Wörtchens WIR?

I – kein „WIR“ ohne „Ich“. Um dem Ich auf die Spur zu kommen regt Ehepaar Karban-Völkl an, den eigenen Herzschlag zu spüren und in sich selbst hinein „abzutauchen“, um zu spüren, „was sind die Gedanken, die mir durch den Kopf gehen, wie bin ich da, wie spüre ich mich, was bewegt sich in mir?“ Ein Ich brauche jedoch immer auch die Bewegung auf ein Du hin. Deshalb sind alle eingeladen, diese Gedanken mit der Partnerin, dem Partner oder mit dem Nebensitzer zu teilen und dabei ganz OHR zu sein für die andere, den anderen. Pater Josef Kentenichs Wort: „Persönliches Wachstum geschieht dort, wo wir uns unseres Selbst bewusst sind“ mache deutlich, dass der Weg vom „ich“ zum „du“ Mut brauche, Mut zur Bewegung und auch Mut zur Veränderung. Diese könne jeder in kleinen Schritten im Alltag üben: ein anderer Weg zur Arbeit, ein anderer Sitzplatz als der gewohnte in der Kirche, ein anderes Gewürz für die Nudelsoße – manchmal habe eine kleine „Bewegung“ ein große Wirkung zur Folge. Um diese Bewegung körperlich zu erfahren, fliegen plötzlich rote Frisbeescheiben durch den Kirchenraum, die die Teilnehmer mit viel Hallo ergreifen und weiterwerfen.

Ehepaar Anna und Johannes Liebl  (Foto: Klaus Kröper)

Ehepaar Anna und Johannes Liebl  (Foto: Klaus Kröper)

Aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer (Foto: Klaus Kröper)

Aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer (Foto: Klaus Kröper)

R wie Raum

Das R, so Anna und Johannes Liebl, stehe für den Raum, der sich zwischen dem WIR auftue. Mit der Plastik des französischen Bildhauers Auguste Rodin „La Cathédrale“ – eine Frauen- und eine Männerhand, die sich liebevoll ohne Berührung einander zuneigen, so dass ein Raum der Energie zwischen ihnen entsteht – machen sie deutlich, dass jeder Mensch seinen Raum einnimmt, mehr oder weniger Platz braucht, ein unterschiedliches Gefühl für Nähe und Distanz hat. Jeder Raum brauche ein Fundament, das den Raum feststehen lasse, so das Ehepaar. Jedes Paar brauche seine Basis, die es fest stehen lasse. „Was sind die Dinge, Werte, Überzeugungen, die euch Festigkeit verleihen?“ Eine Blitzumfrage unter den Paaren auf der Bühne ergibt: „der Raum im Raum“, das Hausheiligtum, Ort eines Marienbildes und Kreuzes, um für Gott einen Raum in der Familie zu schaffen; ein Witzekalender, um täglich und auch in dunkleren Zeiten der Freude Raum zu geben; der Schuhplatz, damit bei den vielen Schuhen von 6 Personen jeder seinen Platz hat, sich wertgeschätzt und willkommen weiß; der Esstisch als Platz des Austausches (ohne Handy!) und die gemeinsamen Essenszeiten, die Fühlung miteinander geben.

Manchmal entstünden Räume, in denen die Kontrolle verloren ginge: Da täte es gut, den Raum nach oben zu öffnen, um bewusst Gott hereinzulassen und das von ihm zu empfangen, was die Familie brauche. Und Freundschaften seien – wie ein Zitat von Herbert Lauenroth sage – „die Kathedralen des 3. Jahrtausends“. Gerade diese seien wichtige Räume, die es als Familie zu gestalten gelte. Gelbe Frisbeescheiben animieren wieder zur Bewegung und unterstreichen die Bedeutung des Raumes für das WIR.

Die Pilgerkirche ist Ort für die Auftaktveranstaltung des Familienfestivals 2024 (Foto: Klaus Kröper)

Die Pilgerkirche ist Ort für die Auftaktveranstaltung des Familienfestivals 2024 (Foto: Klaus Kröper)

Ehepaar Christine und Erwin Hinterberger (Foto: Klaus Kröper)

Ehepaar Christine und Erwin Hinterberger (Foto: Klaus Kröper)

Das WIR führt in die Weite

Das W, so erklären Ehepaar Christine und Erwin Hinterberger, werde einerseits durch Umstellen auf den Kopf zum M, das darauf hinweise, dass ein Wir durch zwei „Mir“ zustande komme. Aber man könne es auch auf die Seite stellen. Die entstehenden Öffnungen wiesen auf eine Bewegung zum du hin, was als größtes Glück aber auch als größte Herausforderung erlebt werden könne oder – wie es im Mottolied anklinge – als größte Challenge und als größtes Glück empfunden werde. In die richtige Richtung gedreht als W zeige es zwei Standpunkte, zwei „Mirs“, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen, sich nach oben in die Weite strecken. Das WIR brauche einen Raum, der sich so weite, dass die Partner einander in die Augen schauen können und dass sie gleichzeitig hoch zum Himmel sehen. Gott, der die Isareliten aus Ägypten heraus in die Wüste geführt habe und Jesus, der seine Jünger aus der Enge der Gesetztestreue zur Liebe geführt habe, wolle auch jedes Paar in diese Weite führen.

Zur Veranschaulichung und Konkretisierung gab es vier kurze Interviews mit anwendenden Ehepaaren:

Wenn Gott in die Weite führt …

Durch das Angebot der Firma geht ein Ehepaar nun für drei Jahre nach Ungarn und ein lange gehegter Wunsch erfüllt sich. Ein anderes Paar konnte den zunächst kleinen landwirtschaftlichen Betrieb miteinander über Jahrzehnte zu einem Obsthof am Bodensee entwickeln und nun an die nächste Generation weitergeben. Der bewusste Wegzug aus der Großstadt in einen kleineren Ort hat ein junges Ehepaar motiviert, wegen des fehlenden Angebotes selbst monatlich Kindergottesdienste anzubieten. Sie erfahren dabei dankbare Unterstützung von Kindern und anderen Eltern. Ein weiteres Ehepaar führt gemeinsam die Firma des Vaters weiter, macht bewusst alle wichtigen Gespräche zu zweit, erlebt dies als sehr befruchtend für sie beide, da „vier Augen mehr sehen als zwei“. Die Geschäftspartner sind überrascht, reagieren aber zufrieden.

Das Festivallied wird gesungen (Foto: Klaus Kröper)

Das Festivallied wird gesungen (Foto: Klaus Kröper)

Das WIR bewegt

Dass „das WIR bewegt“, habe man an diesem Vormittag am Mitwirken der Teilnehmenden und an der Energie, die in der Pilgerkirche entstanden sei, erleben dürfen, so fasst Christine Hinterberger ihren Eindruck von der Auftaktveranstaltung zusammen.

Ein Blick auf die Alternativangebote am Nachmittag im prall gefüllten Programmheft und das nochmals miteinander gesungene Mottolied: „Das Wir bewegt“ verabschiedet die Ehepaare zur Begegnungszeit beim Mittagessen und ins Alternativprogramm, bevor alle um 17 Uhr zur Liebesbündnisfeier am Urheiligtum gemeinsam wieder zusammen kommen.

Frisbeescheiben in gelber, roter und blauer Farbe erinnern an die Inhalte der Impulszeit zum Motto "Das WIR bewegt!" (Foto: Klaus Kröper)

Frisbeescheiben in gelber, roter und blauer Farbe erinnern an die Inhalte der Impulszeit zum Motto "Das WIR bewegt!" (Foto: Klaus Kröper)


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