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1. August 2023 | International | 

WJT-Weg der internationalen Schönstattjugend - Eine Station: Fatima


WJT-Vorprogramm: Jugendliche aus der internationalen Schönstattjugend auf dem großen Pilgerplatz in Fatima (Foto: Verena Flues)

WJT-Vorprogramm: Jugendliche aus der internationalen Schönstattjugend am Morgen auf dem großen Pilgerplatz in Fatima (Foto: Verena Flues)

TStrunk. Am 30. Juli führte der Weg der internationalen Schönstattjugend, die für den Weltjugendtag in Portugal ist, gewissermaßen „von Heiligtum zu Heiligtum“. Die Jugendlichen besuchten gemeinsam den Wallfahrtsort Fátima. Wie am deutschen Ursprungsort der Schönstattbewegung (und in allen anderen Schönstattkapellen) wird auch an diesem berühmtesten Wallfahrtsort Portugals eines Gründungsereignisses gedacht, das mit der Gottesmutter zu tun hat. Doch während die ursprüngliche Attraktivität des Urheiligtums auf einer inneren, geistlichen Erfahrung mit Maria beruht, verbindet sich der Name Fátima mit Berichten über sechs Marienerscheinungen im Jahr 1917.

Dem Charisma und der Spiritrualität Fatimas begegnen (Foto: Verena Flues)

Dem Charisma und der Spiritrualität Fatimas begegnen (Foto: Verena Flues)

Zwei Tage vor Beginn des Weltjugendtages erlebte die internationale Schönstattjugend, wie das Charisma dieses Ortes in einer Spiritualität Ausdruck findet. Und sie erfuhr, was die Anziehungskraft dieser so ganz anderen Wallfahrtsstätte ausmacht, die im offiziellen Weltjugendtagslogo durch den Rosenkranz symbolisiert ist. Das verhieß, spannend zu werden!

Altarinsel der großen Pilgerkirche in Fátima (Fotos: Verena Flues)

Altarinsel der großen Pilgerkirche in Fátima (Fotos: Verena Flues)

Fátima - ein Erlebnis und eine Herausforderung (Fotos: Verena Flues)

Fátima - ein Erlebnis und eine Herausforderung (Fotos: Verena Flues)

Fátima strahlt (Fotos: Verena Flues)

Fátima strahlt (Fotos: Verena Flues)

Neue Perspektiven

„Schon früh am Morgen machten wir uns auf den Weg an diesen Ort, an dem Maria vor über 100 Jahren drei Hirtenkindern erschien“, berichtet Verena Flues, eine junge Frau, die mit der deutschen Schönstattbewegung Mädchen/Junge Frauen (SchönstattMJF) am Weltjugendtag teilnimmt. „In Kleingruppen hatten wir den Tag über Zeit, den Ort zu erkunden: die Basilika, die Orte der Erscheinung, die Häuser der Kinder oder einfach das Städtchen.“ In der Dreifaltigkeits-Basilika, die mehr als 8500 Menschen fasst, fand eine Heilige Messe mit über 1000 jungen Schönstätterinnen und Schönstättern statt. „Wenngleich der Altarraum sehr mächtig ist, einen riesigen goldenen Hintergrund und eine riesige Jesus-Figur hat, habe ich mich nicht allzu klein gefühlt. Die Kirche ist nämlich – ähnlich wie ein Vorlesungssaal – ein bisschen abschüssig: Obwohl die Priester auf einem Podest platziert sind, stehen sie nicht erhöht, sondern auf Augenhöhe. Das war ganz schön“, fasst Johanna Langela aus derselben Reisegruppe ihre Eindrücke zusammen.

Von Eigenem und Fremdem

Sie resümiert: „Fátima generell finde ich einfach abgespaced. Ich kann das nicht so richtig einordnen und mit Praktiken wie der, auf Knien den Rosenkranz betend über den Platz zu kriechen und Kerzen oder Körperteile aus Wachs in ein Feuer zu werfen, um geheilt zu werden, eher wenig anfangen.“ Solche Frömmigkeitsformen seien ihr fremd. Zugleich zeigt sie sich beeindruckt von der Vielzahl der Menschen, die darauf an diesem Ort ihre Hoffnung setzen: „Es ist trotzdem erstaunlich zu sehen, wie viele Leute sich in eine Schlange stellen, um die Statue in der Erscheinungskapelle zu sehen oder Kerzen ins Feuer zu werfen.“ Allein 2019 haben mehr als 6 Millionen Menschen Fátima besucht.

Begegnungen mit dem Eigenen und dem Fremden, dem Besonderen und dem Allumfassend-Katholischen – auch das ist Weltjugendtag. So hat das Erlebte bei Johanna eigene Fragen geweckt: „An welchen Gott glaube ich eigentlich? An einen, vor dem ich flehend auf die Knie fallen muss? Das ständige Reden von Bekehrung oder Sünde blocke ich meistens ab. Auch heute in Fátima habe ich das getan. Aber ich überlege: Wenn ich es nicht abblocke – welcher Schatz könnte dann für mich in der Idee von einer Hingabe des Lebens an Gott liegen? Und: Was kann ich Gott schenken?“

Wo will ich genauer hinschauen?

Damit verbindet sich für die junge Norddeutsche ein Perspektivwechsel: „Ich frage mich: Ist Gott nur da in meinem Leben, wo es mir bequem passt? Oder wo kann ich mich herausfordern lassen von ihm und seiner liebenden Güte? Fátima strahlt. Viele Steine sind so weiß, dass ich fast die ganze Zeit geblendet war. Jetzt überlege ich: Wo will ich mich nicht mehr blenden lassen? Welche Momente gibt es in meinem Leben, wo ich genauer hinschauen will oder wo ich vielleicht auch mal die Perspektive wechseln sollte?“

Neue Sichtweisen prägten auch das Ende des Tages: Bei einem gemütlichen Abendessen mit Blick auf die Basilika stärkten sich die Pilgerinnen und Pilger für eine abendliche Vigil. Diese Feier beeindruckte Verena besonders: „Die Vigil mit Rosenkranz und Lichterprozession war für mich ein Highlight des Tages und ein schöner Abschluss der Reise an diesen besonderen Ort.“ Und auch Johanna nahm einiges von diesem sogenannten Nationalen Heiligtum mit: „Ich will ehrlich sein: Einen Gnadenstrom, der mich berührt, müsste ich hier in Fátima sicher noch viel länger suchen. Aber: Fátima hat einiges in mir angeregt: Überzeugungen und Fragen, ein Suchen und Hoffen. Und ich bitte Gott, der die Liebe ist: Schenke mir bei diesem Weltjugendtag noch echte Gnadenmomente!“

Fatima-Impressionen: Wachsteile, die ins Feuer geworfen werden; Prozessionskerze; Devotionalien (Fotos: Verena Flues)

Fatima-Impressionen: Wachsteile, die ins Feuer geworfen werden; Prozessionskerze; Devotionalien (Fotos: Verena Flues)


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