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14. April 2022 | Deutschland | 

Misiones 2022 im hohen Norden


Ein Teil der "misiones - Glauben leben" - Truppe zum Auftakt im Saterland bei einem Pressetermin (Foto: misiones)

Ein Teil der "misiones - Glauben leben" - Truppe zum Auftakt im Saterland bei einem Pressetermin (Foto: misiones)

Schwester M. Anrika Dold. Eine Gruppe junger Erwachsener vom Projekt „misiones – Glauben leben“ bricht am 25. März 2022 von verschiedenen Himmelsrichtungen auf Richtung Norden: Sie kommen für eine missionarische Projektwoche in die Pfarrei St. Jakobus, Saterland, eine Pfarrei, die im friesischen Nordwesten Niedersachsens, Kreis Cloppenburg, liegt und zum Offizialat Vechta des Bistums Münster gehört.

Georg Pugge (l), Pfarreiratsvorsitzender und Hauptkoordinator vor Ort, zusammen mit Schönstatt-Pater Péter Csermák (Foto: misiones)

Georg Pugge (l), Pfarreiratsvorsitzender und Hauptkoordinator vor Ort, zusammen mit Schönstatt-Pater Péter Csermák (Foto: misiones)

Endlich ist es wieder soweit

Mit im Team sind 10 junge Erwachsene, von denen sich die meisten diese Woche Urlaub nehmen für das Abenteuer „misiones – Glauben leben“, das nach längerer Coronapause jetzt in den Kirchorten St. Georg Strücklingen, St. Jakobus Ramsloh, St. Peter und Paul Scharrel und St. Petrus Canisius Sedelsberg endlich wieder am Start ist. Seit 2019, als das Projekt erfolgreich in der Pfarrei vorgestellt wurde, ist bereits viel in der Pfarrei entstanden. Das Leitungsteam mit Theresa Immler, Johannes Bechtold, Pater Péter Csermák und Sr. M. Anrika Dold und der Arbeitskreis „misiones – Glauben leben“ vor Ort hat die Pandemiesituation dafür genutzt, möglichst viele Gruppen und Vereine in den vier verstreut liegenden Gemeindeteilen einzubinden und ein buntes Programm für alle Altersgruppen der Pfarreien zu erstellen. Für Georg Pugge, Pfarreiratsvorsitzender und Hauptkoordinator vor Ort, ist das Projekt bereits im Vorfeld schon ein Erfolg: „Weil Menschen dabei Gemeinschaft erleben können“, wie er betont. Nach Corona sei das Bedürfnis danach groß.

Innehalten beim Heiligtum

In Meppen beim Heiligtum, eine Stunde vom Zielort entfernt, trifft sich die misiones-Gruppe für ihre Aussendungsfeier, um Kraft und Segen zu erbitten – und um erstmals oder zum wiederholten Mal ein misiones-Kreuz überreicht zu bekommen. Ein Ritual, bei dem deutlich wird, dass die jungen Leute nicht in eigener Sache, sondern mit und für Jesus Christus und seine Mutter Maria unterwegs sind.

Spielplatzgottesdienst (Foto: misiones)

Kinder und Eltern beim Spielplatzgottesdienst (Foto: misiones)

Die Protagonisten beim Spielplatzgottesdienst (Foto: misiones)

Die Protagonisten beim Spielplatzgottesdienst (Foto: misiones)

Beim Jugendabend (Foto: misiones)

Beim Jugendabend (Foto: misiones)

Täglich wurde ein Abendlob gestaltet (Foto: misiones)

Täglich wurde ein Abendlob gestaltet (Foto: misiones)

Ein Abend für Männer (Foto: misiones)

Ein Abend für Männer (Foto: misiones)

Eine Sammlung der Gebetsanliegen der Menschen (Foto: misiones)

Eine Sammlung der Gebetsanliegen der Menschen (Foto: misiones)

misioneros in Aktion - auf dem Weg zu den Menschen (Foto: misiones)

misioneros in Aktion - auf dem Weg zu den Menschen (Foto: misiones)

Zeugnisse beim Abschlussgottesdienst (Foto: misiones)

Zeugnisse beim Abschlussgottesdienst (Foto: misiones)

Das Abenteuer beginnt

Mit Spannung wird die Gruppe vor Ort erwartet, als sie am Abend des 25. März 2022 eintrifft. Alle sind gut vorbereitet. Es kann also losgehen! Und dann geht es Schlag auf Schlag – nahezu jede Veranstaltung in dem dichten Programm wird zu einem Highlight, das die Erwartungen übertrifft:

Zum Gremienabend, gleich am ersten Tag, versammeln sich beispielsweise knapp 50 Personen aus allen Teilen der Pfarrei. Die Mischung des lockeren Programms aus Kennenlernen, kreative Ideen entwickeln, Austausch und Gemeinschaft greift und spricht an. Am Ende meint ein 23jähriger Teilnehmer in der großen Runde anerkennend: „Es heißt, die Kirche im Saterland ist langsam am Ende. Aber heute Abend haben wir alle das Gegenteil erlebt: Hier ist Potenzial, hier kann sich noch ganz viel entwickeln!“

Begegnungen voller Offenheit

Auch wenn es trotz hervorragender Pressearbeit mit mehreren Zeitungsartikeln, Flyern und Plakaten vor jeder Kirche, viele Menschen gibt, die erst etwas davon mitbekommen, wenn zwei der jungen Erwachsenen an ihrer Haustür klingeln und persönlich zu einem Gespräch und zu Veranstaltungen der Gemeinde einladen – die Offenheit ist groß und die Gespräche, die sich ergeben, gehen immer wieder unter die Haut. Das Ins-Gespräch-kommen, das Zuhören und sich gegenseitig Inspirieren – ein Herzstück jeder misiones-Woche – wird auch hier zum großen, gegenseitigen Geschenk! Eine ältere Frau, evangelisch, lädt zum Beispiel die zwei jungen Leute, die bei ihr klingeln ein, auf den Stühlen vor ihrem Haus Platz zu nehmen. Sie erzählt von manchen Schwierigkeiten und Krisen, u.a., wie sie die drei Kinder ihres Sohnes nach seiner Scheidung mitaufgezogen hat. Auf die Frage, was sie dabei auch Schönes erlebt habe, wird sie ganz still und ihre Augen beginnen zu leuchten. Zu ihrem runden Geburtstag hätten diese drei Enkel, inzwischen so Mitte 20, ihr ein Gedicht gemacht und eingerahmt. Sie holt es, um es den jungen Leuten zu zeigen. Beim anschließenden gemeinsamen Gebet stehen ihr die Tränen in den Augen.

Jugend- und Spielplatzgottesdienst

Zwei besonders gelungene Formate in dieser Woche sind auch der Jugendgottesdienst mit den Firmlingen in Form eines Wortgottesdienstes gegen Ende der Woche und der Familiengottesdienst beim Spielplatz im Pfarrgarten für Eltern mit Kindern. Nach dem Jugendgottesdienst, beim Grillabend mit der Landjugend, werden sogar wichtige „Protagonisten“ für den Spielplatzgottesdienst am nächsten Tag gewonnen – vier junge Leute aus der Landjugend stehen pünktlich am nächsten Tag bereit, um als „Gärtner“ und „Blumen“ beim gut besuchten Familiengottesdienst mitzuspielen.

Abschlusswochenende

Der Abschlussgottesdienst am 3. April in Sedelsberg macht deutlich, wie sehr diese Woche eine gemeinsame Sache war: Die Kirche ist voll von bekannten Gesichtern. Bei der Predigt bringen fünf Zeugnisse auf den Punkt, was die vergangenen Tage so besonders gemacht hat: Dass die misiones-Gruppe in die Mitte dieser Gemeinde aufgenommen wurde und sich das Miteinander vor Ort zu einem starken WIR mit großer Ausstrahlung entwickelt hat!

Ganz nebenbei konnten die jungen Leute auch immer wieder ostfriesischen Tee genießen – und sich teilweise bei einer Tee-Zeremonie sogar das spezielle Ritual des Teetrinkens in dieser Gegend beibringen lassen.

Die Wirkung dieser Woche ist immens: „Meine Erwartungen sind noch übertroffen worden.“, so Georg Pugge. Aller Einsatz habe sich gelohnt – die Angebote hätten gegriffen und viele Menschen seien erreicht worden. „ Nichts war aufgesetzt.“, wie Johannes Bechtold am Ende meinte. Und es sei einfach für jede und jeden etwas dabei gewesen. Lebensnah und alltagstauglich.

Bereits in der Woche nach misiones hat der Arbeitskreis misiones vor Ort eine Umfrage ins Pfarrblatt gesetzt: Wie hat Ihnen diese Woche gefallen? Was wollen Sie weiterführen? Es wird also weitergehen – auch in den Herzen der jungen Leute von misiones, die erfüllt und dankbar auf diese Woche zurückblicken.


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