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23. Februar 2022 | Deutschland | 

„Einer von dem immer Feuer ausging“ - Monsignore Otto Maurer verstorben


Todesanzeige Pfarrer Otto Maurer (Foto: privat)

Todesanzeige Pfarrer Otto Maurer (Foto: privat)

Hbre. Monsignore Otto Maurer, Mitglied im Schönstatt-Institut Diözesanpriester, langjähriger Diözesanpräses der Schönstatt-Bewegung im Bistum Eichstätt, Initiator und Erbauer des Schönstatt-Zentrums beim Canisiushof und vormaliger Direktor des Canisiuskonvikts Ingolstadt ist am Donnerstag, 17. Februar, im Alter von 95 Jahren verstorben. Am Donnerstag, 24. Februar, um 11 Uhr wird für ihn im Freien an der Gnadenkapelle des Schönstatt-Zentrums beim Canisiushof in Kösching-Kasing das Requiem gefeiert. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem dortigen Friedhof der Schwestern. Mit Maurer verliert die Schönstatt-Bewegung einen Mann, von dem Pater Josef Kentenich am 17. August 1968 sagte: „Wenn er einen Namen verdient, dann müssten wir wohl sagen: ein brennendes Flammenmeer. Von ihm geht immer Feuer aus.“

P. Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, würdigte den Verstorbenen in einem Kondolenzschreiben an den Generalrektor des Schönstattinstitutes Diözesanpriester als einen Priester ganz außergewöhnlicher Initiativkraft. "Alles, was er tat, war engagiert und aus einem unmittelbaren Glauben heraus motiviert. Viele Aufbauvorgänge im Raum der Schönstatt-Bewegung durfte er initiieren und begleiten: Die Neugründung des Priesterverbandes in Schönstatt ebenso wie vor allem auch das Heiligtum und das Schönstatt-Zentrum Canisiushof." In Pfr. Maurer habe man einen Priester erleben können, "bei dem das Predigen und Wirken ganz getragen war von einem persönlichen und authentischen Glauben. Voll Dankbarkeit schauen wir auf sein Leben."

Seine tiefe Liebe zur Gottesmutter und zu Jesus möge sich jetzt vollenden und ist für uns alle ein Zeugnis und eine Ermutigung.

Wirkstätten und Auszeichnungen

„Maurer wurde 1927 in Weißenburg geboren. 1953 weihte ihn der damalige Eichstätter Bischof und spätere Kurienkardinal Joseph Schröffer in Eichstätt zum Priester. Er war zunächst Kooperator in Pleinfeld und am Ingolstädter Münster. 1962 wurde er Direktor des Canisiuskonvikts Ingolstadt. 1983 übernahm er die Pfarreien Emskeim, Ammerfeld und Rohrbach. 18 Jahre war Maurer zugleich auch Diözesanpräses der Schönstattfamilie. 1998 trat er in den Ruhestand, den er am Canisiushof bei Kösching verbrachte. 1999 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Papst Benedikt XVI. verlieh ihm 2011 den Ehrentitel „Kaplan Seiner Heiligkeit“ (Monsignore). Die Marktgemeinde Kösching ehrte ihn 2012 mit ihrer Bürgermedaille in Gold.

Einsatz für die Wallfahrtskirche „Maria im Spindeltal“

Der Name Otto Maurers ist auch eng mit der Wiederbelebung der Ruinenkirche im Spindeltal bei Wellheim im Landkreis Eichstätt verbunden. Als Pfarrer von Emskeim sorgte er sich ab 1985 zusammen mit dem von ihm initiierten „Förderverein der Spindeltalkirche“ um die Sicherung der 200 Jahre lang brach liegenden Ruinenkirche. Die Wallfahrtskirche „Maria im Spindeltal“ liegt unmittelbar an der Diözesangrenze bereits im Gebiet des Bistums Augsburg.“ (Quelle: Bistum Eichstätt)

Initiator und Erbauer des Schönstatt-Zentrums beim Canisiushof

Ab 1965 baute er beim Canisiushof bei Kösching das im Gebiet der Diözese Regensburg liegende Schönstatt-Zentrum des Bistums Eichstätt auf. Dabei hat er zum Teil mit eigenen Händen gebaut und so seinem Namen „Maurer“ alle Ehre gemacht! Das von ihm mitgebaute Schönstatt-Heiligtum des Zentrums trägt den vom Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, vorgeschlagenen Namen „Paralleleheiligtum“ und enthält einen Altar, den Kentenich persönlich geschenkt hat. Das Heiligtum weist damit auf die Verbindung hin, die zwischen dem Gnadenbild der „Mater ter admirabilis“ von Ingolstadt und dem Gnadenbild von Schönstatt besteht, wo Maria ebenfalls als „Dreimal wunderbare Mutter“ verehrt wird. Auf Anregung Maurers werden seit dem 15.9.1968 Auferstehungsmessen für den Schönstattgründer im Paralleleheiligtum gefeiert, die erste noch im Rohbau des Heiligtums.

Vatergestalt mit Pilgerspiritualität

Für seine Gemeinschaft war Otto Maurer als Kandidatenerzieher und Regiorektor in Bayern tätig. Für die Entwicklung der Gemeinschaft sei er „ein Werkzeug der Vorsehung“ gewesen und für viele Mitbrüder „eine Inspiration im Sinne unseres Vaters“, wie es Pfarrer Hans Stehle zum Ausdruck bringt. Ein weiterer Mitbruder bedauert, dass mit Otto Maurer ein großer Zeuge für Pater Kentenich verstorben sei. Für viele der jüngeren Mitbrüder war er eine Vatergestalt, die begeistern konnte. Andere weisen besonders auf seine Pilgerleidenschaft hin. Ganze Kurse der Gemeinschaft „hat er mit seiner ausgeprägten Pilgerspiritualität geimpft“, wie es Pfarrer Oskar Bühler auf der Homepage moriah.de im Zusammenhang mit der Überreichung der Ernennungsurkunde zum Monsignore an Pfarrer Otto Maurer ausdrückte. „Dies danken ihm nicht nur die Pilgerkurse, sondern unsere ganze Gemeinschaft. Die Romströmung in unserer Gemeinschaft ist wesentlich von Otto Maurer inspiriert; das internationale Zentrum Belmonte in Rom ist Frucht dieser Strömung.“

Unermüdlicher Einsatz für Priester

Pfarrer Maurers Herz hat von Jugend an für das Herz Jesu geschlagen! Mit Begeisterung hat er, solange es gesundheitlich ging, Nachtanbetung am Herz Jesu Freitag gehalten und gegen Mitternacht den Herz Mariä Samstag begonnen. Unermüdlich war er im Einsatz für Priester, schon im Seminar, dann als Kaplan, als Direktor des Canisiuskonvikts und als Pfarrer. Um Priester für Schönstatt zu gewinnen, war er jedes Jahr unterwegs, weit über Deutschland hinaus z.B. in Südtirol, Ungarn, Rumänien und Kroatien.

Mit Otto Maurer verliert die Deutsche Schönstatt-Bewegung einen unermüdlichen Künder, Sämann und Gestalter der „Parallele" Ingolstadt-Schönstatt, wie es P. Dr. Lothar Penners, ehemaliger Leiter der Schönstattbewegung Deutschland einmal ausdrückte, und eine markante Persönlichkeit, die ganz vom Geist des Schönstatt-Gründers geprägt in vielen Bereichen nachhaltig Schönstattleben gestaltet hat.


Beisetzungsfeierlichkeiten

  • Requiem: am Donnerstag, 24. Februar, um 11 Uhr im Freien an der Gnadenkapelle des Schönstatt-Zentrums beim Canisiushof in Kösching-Kasing.
  • Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem dortigen Schwesternfriedhof
  • Kondolenzadresse: Dr. Christian Löhr, Generalrektor@bergmoriah.de

 


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