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21. Juni 2018 | Deutschland | 

Sechster Pilgerweg von Gymnich zur Schmerzensmutter in Neu-Grefrath


Pilgergottesdienst auf dem Papsthügel des Marienfeldes (Foto: Nöthen)

Pilgergottesdienst auf dem Papsthügel des Marienfeldes (Foto: Nöthen)

Pater Peter Nöthen. 26 Frauen und Männer machten sich in diesem Jahr am 9. Juni auf den Pilgerweg von Gymnich zur Schmerzensmutter in Neu-Grefrath. Dieses Pilgerangebot, zu dem die Schönstatt-Bewegung im Bistum Köln zum sechsten Mal eingeladen hatte, fand im Kentenich-Jahr, das im Gedenken an den 50. Todestag des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenich 2018 begangen wird, statt und begann beim Geburtshaus Josef Kentenichs in Gymnich.

Begrüßung und Auftakt des Pilgerweges im Garten des Geburtshauses von Josef Kentenich in Gymnich (Foto: Nöthen)

Begrüßung und Auftakt des Pilgerweges im Garten des Geburtshauses von Josef Kentenich in Gymnich (Foto: Nöthen)

Zwischenstation am Taufbrunnen in der Pfarrkirche in Gymnich (Foto: Nöthen)

Zwischenstation am Taufbrunnen in der Pfarrkirche in Gymnich (Foto: Nöthen)

Auf dem Pilgerweg ... (Foto: Nöthen)

Auf dem Pilgerweg ... (Foto: Nöthen)

"Pieta" in der Kirche „Maria Himmelfahrt“ in Grefrath (Foto: Nöthen)

"Pieta" in der Kirche „Maria Himmelfahrt“ in Grefrath (Foto: Nöthen)

Nach einer Begrüßung und dem Pilgersegen durch Pfarrer Hans Schnocks und Pater Peter Nöthen aus Schönstatt zogen die Pilger, von denen einige erstmals, viele aber schon zum wiederholten Mal dabei waren, zur Gymnicher Pfarrkirche, um dort am Taufbecken der Taufe von Pater Josef Kentenich und ihrer eigenen Taufe zu gedenken. Der Pilgerstab mit der Darstellung der Gottesmutter unter dem Kreuz Christi ging voraus. An ihm baumelten auch die Plaketten mit den Aufschriften all der bisherigen Pilgerwege, die seit 2013 – als die Schönstattfamilie in Deutschland eine Pilgerbewegung zur Vorbereitung des 100-jährigen Jubiläums 2014 startete – gegangen wurden. Diese Pilgerinitiativen dauern bis heute an vielen Orten Deutschlands an – eben auch in Gymnich.

Dem Gott des Lebens auf der Spur

Von der Pfarrkirche ging es über Feldwege vorbei an der „Gymnicher-Mühle“ und dann der großen Erft entlang zum „Mödrather Schloss“ bzw. zur „Aussichstsplattform Marienfeld“, wo die Pilger gegen 11.00 Uhr ankamen. Unterwegs waren sie eingeladen, dem „Gott des Lebens“ vertieft auf die Spur zu kommen – angeregt durch die „Litanei von der Gegenwart Gottes“ aus dem Gotteslob, oder durch Zitate aus Schriften von Pater Kentenich. Für eine Wegstrecke von etwa 15 Minuten konnte jeder Pilger ein solches Zitat ziehen und es in der Stille bedenken. Zwei Begleitfahrzeuge mit Helferinnen und Helfern, die die Gruppe den ganzen Tag begleiteten, sorgten dafür, dass sich die Pilger auf den Bänken der Aussichtsplattform mit heißem Kaffee oder Tee, sowie kalten Getränken und Gebäck stärken konnten.

Zeugnisse über die Beziehung zu Maria

Auf dem Weg zum „Papsthügel“, wo um 12 Uhr eine heilige Messe gefeiert werden sollte, erfuhren die Pilger woher der Namen „Marienfeld“ kommt. Das hat zu tun mit dem Gnadenbild der Schmerzensmutter, das früher in einer kleinen Kapelle bei Alt-Grefrath seinen Ort hatte. Wegen des Braunkohle-Tageabbaus wurden Mitte des letzten Jahrhunderts viele Orte umgesiedelt. So war die Gruppe nun unterwegs zum dem Ort, wo diese „Pieta“ aus dem 15. Jahrhundert ab 1964 ihren neuen Platz gefunden hat und verehrt wird. Die Wegstrecke bis dorthin war dem Gedenken an die Muttergottes gewidmet. Nach einer Marien-Litanei aus dem Kölner Gotteslob waren alle in Stille darüber nachzudenken eingeladen, welchen Platz Maria im eigenen Leben, im eigenen Herzen hat, und wie es dazu gekommen ist. In einem Zeugnis berichtete Pater Nöthen von seiner Beziehung zu Maria und seinem ersten Besuch im Heiligtum in Schönstatt. Auch andere Pilger und Pilgerinnen berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen mit Maria. Am Papsthügel angekommen endete diese Etappe des Weges mit dem Gebet des „Engel des Herrn“.

Besondere Atmosphäre beim Gottesdienst auf dem Papsthügel

Für die heilige Messe hatten die Helfer und ein Team der Pfarrei Gymnich Klappbänke, Liederbücher, Lautsprecher und den Altar vorbereitet. Die Predigt thematisierte die „7 Schmerzen“ und die „7 Freuden“ der Gottesmutter Maria. Dieser Gottesdienst, bei trockenem, leicht windigen Wetter, bei dem sich ab und zu auch die Sonne zeigte, war auch deshalb ein besonderes Erlebnis, weil der Ort eine ganz eigene Ausstrahlung hat: Der weite Blick über die Felder, die Erinnerung an die hl. Messe und die Vigil mit Papst Benedikt und den vielen Jugendlichen dort beim Weltjugendtag 2005. Währen der sich anschließenden Mittagspause war für die Pilger Zeit und Muße, kleine Zettel zu beschriften mit dem, was sie der Gottesmutter an Anliegen und Angeboten schenken wollten. Diese „wanderten“ dann weiter mit und werden am Bündnistag in Maria Rast beim Heiligtum verbrannt.

Die letzte Station des Pilgerweges war nach einem schweißtreibenden etwa einstündigen Weg in voller Sonne die schön gestaltete Kirche „Maria Himmelfahrt“ in Grefrath. Vor dem besonders ausgeleuchteten Gnadenbild der Schmerzensmutter betete die Gruppe einen Abschnitt aus der Marienandacht des Kölner Gotteslobes, dankte für die Erfahrungen dieses Pilgertages und empfahl der Gottesmutter nochmals alle Menschen und Anliegen, für die sie an diesem Tag gepilgert waren.

In einem angrenzenden Raum des Gemeindezentrums, in dem Mitglieder des „Fördervereins Geburtshaus Pater Josef Kentenich“ für Kuchen, warme und kalte Getränke gesorgt hatten, ging der Pilgertag in froher und herzlicher Atmosphäre zu Ende.


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