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6. Oktober 2016 | Deutschland | 

Bewegt werden und sich bewegen lassen vom Heiligen Geist - Ein Beitrag zur inneren Einheit Deutschlands


Das Heilig-Geist-Symbol des Urheiligtums wird nach 70 Jahren erneut in der Gnadenkapelle angebracht (Foto: Magdalene Windoffer)

Das Heilig-Geist-Symbol des Urheiligtums wird nach 70 Jahren erneut in der Gnadenkapelle angebracht (Foto: Magdalene Windoffer)

Cbre. Am völlig verregneten Morgen des 3. Oktobers, des Tags der deutschen Einheit, folgten zahlreiche „Schönstätter“ der Einladung der Gemeinschaft des Schönstatt Frauenbundes zu einem Gottesdienst am Urheiligtum, in dessen Rahmen das Heilig-Geist-Symbol im Urheiligtum neu angebracht werden sollte. Dieses Symbol war am 4. Oktober 1946 zum ersten Mal von verschiedenen Priestergemeinschaften gemeinsam angebracht worden.

Schnell wurde deutlich, dass es bei der Feier nicht um einen nostalgischen Rückblick in die Vergangenheit ging, sondern die Aktualisierung für die heutige Zeit im Zentrum stehen sollte. In der engagierten Begrüßung durch den geistlichen Assistenten des Schönstatt-Frauenbundes, Pater Otto Amberger, zitierte dieser ein Wort von damals, das bis heute Gültigkeit habe: „Geht nicht an die Arbeit, ehe ihr den Heiligen Geist erbeten habt!“ Der Geist Gottes müsse uns zu Heiligen machen. „Wer ist ein Heiliger? Einer, für den Gott eine entscheidende Realität ist. Solche Menschen brauchen wir heute!“, so Amberger.

Pater Antonio Bracht, Rektor des Urheiligtums, bei der Predigt (Foto: Magdalene Windoffer)

Pater Antonio Bracht, Rektor des Urheiligtums, bei der Predigt (Foto: Magdalene Windoffer)

Ein temporäres Zelt schützte die Teilnehmer etwas vor dem Regen (Foto: Magdalene Windoffer)

Ein temporäres Zelt schützte die Teilnehmer etwas vor dem Regen (Foto: Magdalene Windoffer)

Mit Texten und Gebeten, die die Zeit und die Bedeutung des Vorganges aufgriffen, wurde die Neu-Anbringung des Heilig-Geist-Symboles im Urheiligtum vorbereitet (Foto: Magdalene Windoffer)

Mit Texten und Gebeten, die die Zeit und die Bedeutung des Vorganges aufgriffen, wurde die Neu-Anbringung des Heilig-Geist-Symboles im Urheiligtum vorbereitet (Foto: Magdalene Windoffer)

Die Dimensionen des Heiligen Geistes

Pater Antonio Bracht, Rektor des Urheiligtums, führte in der Predigt aus, dass an diesem Morgen auf dem Altar des Urheiligtums zwei Heilig-Geist-Symbole lägen: das eine, das gleich im Urheiligtum angebracht werde, das andere, das für das internationale Heiligtum in Belmonte, Rom, vorgesehen sei. Darüber hinaus seien aber auch alle, die sich hier zu diesem Gottesdienst versammelt hätten, ein Symbol für den Heiligen Geist. Bracht betonte, dass die Anbringung des Heilig-Geist-Symbols im Urheiligtum ein Zeichen für das „Liebesbündnis mit dem Heiligen Geist“ sei. Dieses Bündnis erwachse aus dem Liebesbündnis mit der Gottesmutter. Der aus Brasilien stammende Schönstattpater beschrieb das Wirken des Geistes als ein Wirken mit vielen Dimensionen. „Der Heilige Geist bestärkt jeden von uns, seinen besonderen Auftrag, den er für diese Welt empfangen hat, sein „persönliches Ideal“ zu leben.“

Aufrütteln und bewegen

„Der Heilige Geist bewegt und rüttelt auf“, so Pater Antonio weiter. Das erlebe man zur Zeit sehr deutlich durch den Heiligen Vater, Papst Franziskus, der die weltweite Kirche aufrüttle und „uns Christen zum Staunen bringt“. Das Wirken des Heiligen Geistes könne man in zahlreichen Projekten und Initiativen, die durch Schönstatt überall auf der Welt aufgebrochen seien, bemerken. Und so habe der Heilige Geist auch „einige unter uns erweckt“ – so Pater Bracht, „die initiativ wurden, diesen heutigen Tag liebevoll zu planen und vorzubereiten, um die ganze Schönstattfamilie zu einen und zusammen zu holen.“

Tag der deutschen Einheit – die Einheit sichern

„Heute“, so Pater Bracht, „feiern wir den Tag der deutschen Einheit. Die vertiefte Einheit muss der Heilige Geist noch wirken. Dies wollen wir mitnehmen als neue Aufgabe für unser Land. Die Einheit sichern, nicht nur ein politisches Abkommen, sondern die Einheit, die Menschen fördert in ihrem Zusammenleben.“

Auf erste Fragen letzte Antworten geben

An Maria könne man ablesen, wie ein Werkzeug des Heiligen Geistes lebe und handle. Sie habe auf erste Fragen der Menschen letztgültige Antworten gegeben. Bei ihrem Besuch bei Elisabeth habe sie ihrer Base beigestanden bei der Geburt. Vor allem aber habe sie Gott und den Heiligen Geist in das Haus von Elisabeth und Zacharias gebracht. Pater Bracht regte an, „dass auch wir alle auf die erste Not der Menschen reagieren sollen, aber vor allem uns darum sorgen, wie der in Not geratene Mensch Gott erfahren kann.“

Sein Wunsch zur dann stattfindenden Anbringung des Heilig-Geist-Symbols war, dass es allen Teilnehmern Freude bringen, und Wege weisen möge, den Menschen wichtige und weiterbringende Antworten auf ihre Fragen geben zu können.

Zum Abschluss der Feier erhielten die Teilnehmenden ein gebackenes Heilig-Geist-Symbol, dessen Zuckerguss Energie für den Aufbruch in die Welt liefern wollte (Foto: Magdalene Windoffer)

Zum Abschluss der Feier erhielten die Teilnehmenden ein gebackenes Heilig-Geist-Symbol, dessen Zuckerguss Energie für den Aufbruch in die Welt liefern wollte (Foto: Magdalene Windoffer)

Liebe geht durch den Magen

Trotz ständig aufgespannter Regenschirme und klammer Kälte waren die Teilnehmer des Festaktes glücklich über die Mitfeier. Eine gelungene Verbindung eines Schönstatt-Ereignisses mit der Feier des Tages der Deutschen Einheit. Der Verlauf der Feiern rund um den gesellschafts-politischen Festakt in Dresden und die irritierend hasserfüllten Reaktionen mancher (fehlgeleiteter?) Mitbürger gegenüber dem Geschenk der Einheit, macht deutlich, dass noch viele engagierte Christen nötig sind, um eine vertiefte Einheit in Deutschland und unter den in Deutschland lebenden Menschen, die letztlich nur der Heilige Geist bewirken kann, zu erbitten und zu leben. Das Geschenk zum Schluss, „weil Liebe durch den Magen geht“– ein gebackenes Heilig-Geist-Symbol für jeden – wurde in diesem Sinne von den Teilnehmenden gerne angenommen.


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