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7. Juli 2016 | Deutschland | 

Raum zum Leben und der Beitrag der Würzburger Marienhöhe - Beim Kapellchenfest standen diesmal allerlei Räume im Blick


Gemütliche Runden beim Kapellchenfest in Würzburg (Foto: Fella)

Gemütliche Runden beim Kapellchenfest in Würzburg (Foto: Fella)

Wolfgang Fella. Alles drehte sich um Räume beim diesjährigen Kapellchenfest auf der Marienhöhe – und das sowohl konkret spür- und erlebbar als auch im übertragenen Sinn. So eröffnete Präses Achim Wenzel seine Predigt im Festgottesdienst mit dem Slogan eines Architektenbüros: „Basis aller Existenz ist Raum....“ Mit diesen nicht gerade leicht verständlichen Worten ging er auf die Bedeutung von Lebensräumen für die Menschen ein, in denen Sicherheit, Liebe und Barmherzigkeit zu finden sind. Diesen wertvollen Schutzraum sollte nach den Worten von Papst Franziskus die Kirche anbieten, denn nach seiner Vorstellung müssten dort wo Christen beisammen sind auch Oasen der Barmherzigkeit spürbar sein. Auch das Heiligtum auf der Marienhöhe könnte aus Sicht des Präses als ein solcher Raum der Barmherzigkeit zur Verfügung gestellt werden.

Bei der offiziellen Einweihung ging es ganz eng zu im neuen Raum der Frauen und Mütter auf der Marienhöhe (Foto: Fella)

Bei der offiziellen Einweihung ging es ganz eng zu im neuen Raum der Frauen und Mütter auf der Marienhöhe (Foto: Fella)

Auch das neue Lied zum Weltjugendtag wurde schon mal eingeübt (Foto: Fella)

Auch das neue Lied zum Weltjugendtag wurde schon mal eingeübt (Foto: Fella)

Bratwurst ohne Regen und neuer Raum als Schmuckkästchen

Nach dem Gottesdienst hatten sich die dunklen Wolken auf der Marienhöhe verzogen und nach Jahren konnte man endlich einmal wieder sowohl drinnen als auch draußen den Mittagsimbiss einnehmen. So fanden sich schnell die unterschiedlichsten Tischgemeinschaften, in denen man sich eine Bratwurst oder eine Gulaschsuppe schmecken ließ und über Gott und die Welt ins Gespräch kam. Dann füllte sich ein neuer Raum der Marienhöhe solange, bis wegen Überfüllung niemand mehr hineinpasste. Die Frauen und Mütter hatten in den vergangenen Wochen einen Gruppenraum neu gestaltet, der ihnen jetzt als Heimat im Haus dient. Jetzt konnte das neu entstandene Schmuckstück gemeinsam mit dem Präses feierlich eingeweiht werden.

Schätze der Bewegung

Dann eröffnete ein Referat von Dekan Martin Emge aus Forchheim den Nachmittag. „Belmonte auf fränkisch – oder wozu die Kirche von Würzburg die Marienhöhe braucht.“ So war sein Vortrag überschrieben. Dabei ging er zunächst auf die aktuellen Überlegungen für ein neues Pastoralkonzept in der Diözese Würzburg ein und setzte den angedachten Großpfarreien das Heiligtum als Stück Kirche entgegen, die sich verändern kann. Als 100jährige sei Schönstatt zwar nicht gerade eine junge Bewegung, aber gefüllt mit jede Menge alltagstauglicher Spiritualität und Know-how in Sachen Pädagogik. So hätte aus seiner Sicht Schönstatt einiges zu bieten auf der Suche nach einer zukunftsfähigen Kirche. Man sei zwar traditionsgebunden aber trotzdem auch ungemein frei und Hierarchie und Geschwisterlichkeit würden sich in diesem Zusammenhang auch nicht ausschließen.

Dekan Martin Emge bei „Belmonte auf fränkisch“ (Foto: Fella)

Dekan Martin Emge bei „Belmonte auf fränkisch“ (Foto: Fella)

Schwester Renata Zürrlein an der Losbude zugunsten der Marienhöhe (Foto: Fella)

Schwester Renata Zürrlein an der Losbude zugunsten der Marienhöhe (Foto: Fella)

An Schätzen der Schönstattbewegung, die die Kirche von Würzburg gut gebrauchen könnte, hatte er einige aufzuzählen. So ständen die Pilgerheiligtümer für eine evangelisierende Pastoral, bei der die Themenjahre der Kirche viel intensiver aufgenommen und umgesetzt würden. Schönstatt stünde für ein Modell der Kirche der Laien mit einer modernen Familienarbeit. Nach so viel Lob und Mut machen an die anwesende Würzburger Schönstattgemeinde, durfte auch ein Werbeblock nicht fehlen. Den lieferte Dekan Emge und warb lebhaft für eine Unterstützung zur Fertigstellung des Schönstattzentrums Belmonte bei Rom. Er erinnerte daran, dass im Schatten der Marienhöhe die Werbeaktionen für Belmonte entstanden seien und man jetzt kurz vor der Fertigstellung des internationalen Zentrums in Rom stünde.

Spirituelle Nahrung gegen Dämpfer

Bei weitaus gedämpfterer Stimmung ging es dann weiter um das Thema Raum und hier ganz konkret um die Planungen zur Sanierung und Modernisierung der Marienhöhe. Der Vorsitzende des Fördervereins Gerhard Pfenning blickte dabei auf die bisherigen Überlegungen und Planungen zurück und erläuterte den aktuellen Stand des Umbauprojektes. Dabei wurde deutlich, dass hier in der nächsten Zeit vor allem Geduld und ein langer Atem erforderlich sei und vielleicht auch ein Überdenken der bisherigen Planungen. Nach diesem weniger positiv klingenden Ausblick holten sich die Teilnehmer am diesjährigen Kapellchenfest am Ende aber noch ein wenig spirituelle Nahrung für den Alltag. Für die Marienfeier vor dem Heiligtum hatte Pfarrer Treutlein wieder gute und nachdenkliche Texte und Gebete vorbereitet, die begleitet von der „Two-Sisters-Band“ einen schönen Abschluss bildete.

Bei Kaffee und reichlich leckeren Kuchen der Mütter- und Frauenbewegung klang das Fest schließlich regenfrei in den Räumen der Marienhöhe aus.

Eine schöne Marienfeier zum Abschluss des Kapellchenfestes (Foto: Fella)

Eine schöne Marienfeier zum Abschluss des Kapellchenfestes (Foto: Fella)


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