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16. Juni 2016 | Deutschland | 

Unterwegs mit Samara, Salome und Leni, drei Eselinnen, auf dem Trierer Pilgerweg


Mit Eseln auf einem Pilgerweg durch Trier (Foto: Kalicki)

Mit Eseln auf einem Pilgerweg durch Trier (Foto: Kalicki)

Schwester Mariagnes Kalicki. Wie jeden Monat trafen sich am 4. Juni 2016 Pilger vor der Trierer Basilika St. Matthias, um bis zum Dom zu gehen. Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit steht bei diesem Pilgerweg durch die Stadt jeweils ein „Werk der Barmherzigkeit“ im Fokus. An diesem Tag war das Thema: „Ich gehe ein Stück mit dir“. Mit der Pilgergruppe unterwegs waren drei Esel mit der Eselhalterin, Mirjam Lilienfeld.

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Station beim Schönstatt-Heiligtum Trier (Foto: Kalicki)

Station beim Schönstatt-Heiligtum Trier (Foto: Kalicki)

Eine Rast tut gut (Foto: Kalicki)

Eine Rast tut gut (Foto: Kalicki)

Die Eselhalterin Mirjam Lilienfeld (1.v.l.) bei einer Station in der Stadt (Foto: Stefan Zimmer)

Die Eselhalterin Mirjam Lilienfeld (1.v.l.) bei einer Station in der Stadt (Foto: Stefan Zimmer)

Pilgerweg durch Trier (Foto: Stefan Zimmer)

Pilgerweg durch Trier (Foto: Stefan Zimmer)

Begegnung mit Bischof Dr. Stefan Ackermann und Bischofskaplan Marco Weber (Foto: Stefan Zimmer)

Begegnung mit Bischof Dr. Stefan Ackermann und Bischofskaplan Marco Weber (Foto: Stefan Zimmer)

Esel - Symbol für Sanftheit und Demut

Als Samara, Salome und Leni stellte die Grundschullehrerin ihre Esel vor und lud die großen wie die kleinen Teilnehmer ein, einen ersten Kontakt mit den Tieren aufzunehmen. Außerdem zeigte sie, wie die Tiere geführt werden, denn jeder, der wollte, sollte es auf dem Weg ausprobieren können. Die Kinder, die sich trauten, durften dann auch abwechselnd auf einem Esel reiten.

„Im Volksmund wird der Esel oft als dumm und stur bezeichnet“, erklärt Mirjam Lilienfeld den Pilgern, unter denen sich auch einige Familien befinden. „In der Bibel kommt dieses langohrige, gutmütige Grautier an über 100 Stellen wesentlich besser weg.“ Esel gälten als Symbol für Sanftheit und Demut. „Wir wissen aus zahlreichen Erzählungen, dass ein Esel ein guter Weggefährte ist. So bei der Geburt Jesu, auf der Flucht nach Ägypten oder beim Einzug Jesu in Jerusalem …“, erklärt die aus Vallendar stammende Eselhalterin weiter. Eine ihrer Eselinnen trage heute auf ihrem Rücken ein Pilgerheiligtum. Das wolle darauf hinweisen, dass Maria, die Mutter Jesu, auch heute auf Pilgerwegen zu den Menschen gehe.

“I – A” gleich “In Amore”

Der Pilgerweg führte die Gruppe von der Basilika St. Matthias über das Gelände des Schönstatt-Zentrums, durch Schrebergärten und den Palastgarten zum Trierer Dom. Auf kurzen Stationen unterwegs gab es Impulse zum Psalm 140 oder auch zum „Gebet des Esels“. Von der Deutung der zwei Laute des Esels „I – A” als In Amore! (In Liebe!) waren die Teilnehmer besonders angesprochen. Im Park des Schönstatt-Zentrums Trier konnten die Esel rasten, während die Pilger in der Marienkapelle beteten und sangen. Eine kurze Geschichte aus dem Buch „Marias kleiner Esel“ versetzte die Pilger in die Zeit der Vorbereitung auf die Geburt Jesu. Über die Stärkung im Park mit saftigen Äpfeln freuten sich nicht nur die Pilger sondern auch die Esel, die die Apfelreste verwerteten.

Begegnung mit dem Trierer Bischof

Am Dom wurde die Pilgergruppe von Bischofskaplan Marco Weber erwartet und überraschender Weise kam es auch noch zu einer kurzen Begegnung mit Bischof Dr. Stefan Ackermann, der aus dem Bischofshaus kommend auf dem Weg zu einer anderen Pilgergruppe im Dom, die Schönstattpilger begrüßte, die Esel mit Interesse bestaunte und nach einem gemeinsamen Lied die Pilger segnete. Zum Abschluss des Pilgerweges ging die ganze Pilgergruppe gemeinsam – ohne Esel – durch die Heilige Pforte der Barmherzigkeit in den Dom, wo sie am Marienaltar mit dem Bischofskaplan den Angelus beteten.

Man sollte es wiederholen

Eine Teilnehmerin berichtete in einer Mail einige Tage nach dem Pilgerweg: "Meine wundervolle Erfahrung mit Eselin Leni: Ich habe ihr direkt mein Vertrauen geschenkt, damit sie auch  mir vertraut. Sie nahm mich und die Kinder so wie wir sind. Sie kommunizierte ohne Sprache mit mir und ohne Vorurteile. Wir haben uns auf Anhieb verstanden. Es war eine ganz besondere Erfahrung für mich.  Ich wünsche mir, dass noch viel mehr Menschen diese Erfahrung machen dürfen mit diesen wundervollen Tieren -  ein Geschenk Gottes. Wofür ich sehr dankbar bin, den lieben Eselinnen und der liebevollen Besitzerin, die es mir ermöglicht hat, dies so zu erleben.  Was auch eine Bereicherung war: das Schönstattzentrum mit der Kapelle und dem Park und den Schwestern, die uns so nett begrüßt haben. Und die vielen Menschen auf dem Weg in die Stadt und am Domplatz, die ihre Herzen öffneten und sich über den Anblick sooo sehr freuten. Alles in allem: Man sollte es wiederholen."


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