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„Lebenskultur des Evangeliums in der Zerstreuung“ - 5. Symposion Ordenstheologie an der PTHV
Schlussgottesdienst in der Hochschul-Kirche beim Ordenssymposium (Foto: Schmiedl)
Verena Breitbach. Vom 26. bis 28. Februar 2016 fand im Forum Vinzenz Pallotti an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) das Symposium Ordenstheologie zum Thema „Lebenskultur des Evangeliums in der Zerstreuung“ statt. Dazu haben sich rund 140 Ordensleute aus Deutschland und Österreich, aus apostolischen und monastischen Gemeinschaften, zum ersten Mal auch Schwestern und Brüder aus evangelischen Gemeinschaften, in Vallendar eingefunden.
Spannung zwischen Sammlung und Aufbruch
Das Symposion thematisierte die Spannung der Ordenslandschaft zwischen Sammlung und Aufbruch, Konzentration der Ressourcen und Ausprobieren von neuen Lebensformen und Arbeitsfeldern. In einer Welt, die durch die Attribute „flüchtig, unsicher, komplex und zweideutig“ gekennzeichnet ist, empfinden viele Ordensleute ihr Leben in steter Wandlung, wie im „Transit“. Diese Situation wurde auf der Tagung nicht so sehr mit der Perspektive „es fehlt“, sondern mit „es werde“ betrachtet als ein „gründender Bruch“. Dazu gehört, dass Ordensgeschichte nicht als unverrückbar („es war schon immer so!“) erzählt wird. Bereits die Jünger Jesu wurden durch das Ostererleben aus allem „altbekannten“ hinaus katapultiert und mussten ganz neu beginnen.
PTHV Ordenssymposium Februar 2016: Rund 140 Ordensleute fanden sich an der PTHV ein. (Foto: Sr. Barbara Offermann OP, Dominikanerinnen von Bethanien in Deutschland e.V.)
Eine neue Lebenskultur zeichnet sich ab
Bei allem zurzeit in vielen Gemeinschaften herrschenden Druck, Strukturen, Häuser, Aufgaben loszulassen, zeichnet sich doch schon eine neue Lebenskultur ab. Sie kommt zum Ausdruck beispielsweise in der Beteiligung von Ordensleuten an sozialen und ökologischen Initiativen, in Gesten der Gastfreundschaft gegenüber Fremden, im barmherzigen Einsatz für eine Grenzen immer wieder überschreitende, offene menschliche Identität. In vielen Rückmeldungen wurde deutlich, dass Vorträge, Workshops und nicht zuletzt gemeinsam gestaltete und gefeierte Gottesdienste den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Mut machte, sich auf den nicht aufzulösenden Spagat zwischen dem Reichtum des zu bewahrenden Erbes und neuen Erfahrungen des Zusammenlebens (oft in kleiner Zahl!) und des kirchlichen und gesellschaftlichen Engagement einzulassen.
Arbeitskreis Ordenstheologie der Deutschen Ordensobernkonferenz
Gestaltet wurde das Symposium vom Arbeitskreis Ordenstheologie der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) unter Leitung des Pallottinerpaters Prof. Dr. Paul Rheinbay SAC. Mit ihm engagierten sich von Seiten der PTHV die Franziskanerin von Siessen, Prof. Dr. Margareta Gruber OSF, Dekanin der Theologischen Fakultät und der Schönstatt-Pater Prof. Dr. Joachim Schmiedl ISch, Lehrstuhl für Mittlere und Neue Kirchengeschichte.
Das Symposion Ordenstheologie fand in diesem Jahr zum 5. Mal statt. Es gibt die Arbeitsgruppe, der katholische und evangelische Ordenstheologen und -historiker aus ganz Deutschland angehören, seit 1998. Eine detaillierte Veröffentlichung der Ergebnisse der letzten Konferenz in Vallendar wird es in der vierten Nummer der Ordenskorrespondenz geben.
Information zur PTHV:
Die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV) ist eine kirchlich und staatlich anerkannte wissenschaftliche Hochschule (im Rang einer Universität) in freier Trägerschaft. Die Gesellschafter der PTHV gGmbH sind die Vinzenz Pallotti gGmbH und die Marienhaus Holding GmbH. Rund 50 Professoren und Dozenten forschen und lehren an der PTHV und betreuen etwa 360 Studierende beider Fakultäten Theologie und Pflegewissenschaft.
Mehr Informationen
- Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV) im Internet: www.pthv.de
- Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK): www.orden.de