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24. September 2015 | Rund ums Urheiligtum | 

Die Schönstätter Marienschwestern müssen die Wildburg in Vallendar aufgeben - dort sollen fast 50 neue Wohnungen entstehen


Wildburg (Foto: BLT Entwicklungsgesellschaft)

Wildburg (Foto: BLT Entwicklungsgesellschaft)

Hbre. Es ist 350 Jahre her, dass dort, wo ganz in der Nähe das heutige Stadtzentrum von Vallendar liegt, eine Burg errichtet wurde, die als Vorläufer von Haus Wildburg gilt, einem Kulturdenkmal auf Vallendarer Boden, in dem heute noch Schwestern der Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern wohnen. „Leider wird unsere Gemeinschaft kleiner und wir benötigen dieses Haus auf Dauer nicht mehr“, macht Schwester M. Josit Treese, Provinzoberin der Marienschwestern in Koblenz Metternich deutlich. „Deshalb wären wir froh“, so Schwester Josit, „wenn das Konzept eines Investors zum Bau von 48 barrierearmen Eigentumswohnungen im teilweise denkmalgeschützten Gebäude aufgehen würde, und bisherige Gemeinschaftsräume als Räume der Begegnung miteinbezogen werden.“

Das Wildburg-Areal in der Bildmitte liegt ganz in der Nähe des Stadtkerns von Vallendar (Foto: BLT Entwicklungsgesellschaft)

Das Wildburg-Areal in der Bildmitte liegt ganz in der Nähe des Stadtkerns von Vallendar (Foto: BLT Entwicklungsgesellschaft)

Ein Schild weist auf das historische Gebäude hin (Foto: BLT Entwicklungsgesellschaft)

Das Wildburg-Areal in der Bildmitte liegt ganz in der Nähe des Stadtkerns von Vallendar (Foto: BLT Entwicklungsgesellschaft)

Die heutige Hauskapelle der Wildburg, in der in den Anfangsjahren viele Einkleidungsfeiern der Marienschwestern und auch Vorträge des Gründers Pater Josef Kentenich stattgefunden haben (Foto: BLT Entwicklungsgesellschaft)

Die heutige Hauskapelle der Wildburg, in der in den Anfangsjahren viele Einkleidungsfeiern der Marienschwestern und auch Vorträge des Gründers Pater Josef Kentenich stattgefunden haben (Foto: BLT Entwicklungsgesellschaft)

(Foto: BLT Entwicklungsgesellschaft)

(Foto: BLT Entwicklungsgesellschaft)

Ein geschichtsträchtiges Ambiente

Die Wildburg hat ihren Namen von Freiherrn Emmerich Ernst von Wiltberg, der 1698 die erste Burg erworben hat. 1834 entstand der Mittelbau, der im Laufe der Zeit gewerblichen Zwecken diente und zuletzt als Zigarettenfabrik genutzt wurde. 1930 erwarben die Schönstätter Marienschwestern dieses Vallendarer Wahrzeichen und bildeten dort zunächst junge Schwestern aus. Nach dem Weltkrieg wurde neben den Wohnräumen für die Schwestern 1945 in der Wildburg die Schönstätter Marienschule gegründet, die bis 1960 die größeren Räume als Schulklassen benutzte. Gleichzeitig diente das Haus als Internat für die Schülerinnen, das in den 50er Jahren mit weiteren Gebäuden im Park vergrößert wurde. Seit der Beendigung des Internatsbetriebes, zu Beginn des neuen Jahrtausends, diente die Wildburg nur noch als Schwesternunterkunft der Schönstätter Marienschwestern.

Kita, Park und Wohnraum mit Mehrwert

Schon längere Zeit, aber seit Ende 2014 intensiver, sind die Marienschwestern mit der BLT Entwicklungsgesellschaft aus Montabauer im Gespräch, wobei sie den Investor zur Entwicklung eines „Masterplanes für das Gesamtareal“ einluden. Schwester Josit betont, dass nur das komplette Areal verkauft werden soll. Dabei soll der Park mit den alten Bäumen unbedingt erhalten bleiben. Drei Gebäude, die die ehemaligen Internatszimmer beinhalten und die erst in den 60er-Jahren dazu gebaut wurden, sollen abgerissen werden. Mit der Stadt gibt es Gespräche, am bergseitigen Ende des Parkes möglicherweise eine Kindertagesstätte entstehen zu lassen.

In der denkmalgeschützten Gesamtanlage mit den kernsanierten historischen Gebäudeteilen sollen unterschiedlich große Wohnungen entstehen, die mehrheitlich über Terrassen oder Balkone zur Park- und Talseite verfügen, so ist der Internetseite der BLT Entwicklungsgesellschaft zu entnehmen. Die gemeinschaftlichen Bereiche im Außen- und Innenbereich werden über hohe Aufenthaltsqualität verfügen und sollen dem Austausch und der Kommunikation dienen. Die ehemalige Hauskapelle der Schönstätter Marienschwestern, mit Buntglasfenstern, Empore, Teeküche und Vorbereitungsraum wird ebenfalls der Gemeinschaft dienen und für größere und kleinere Festlichkeiten und Familienfeiern zur Verfügung stehen.

„Vielleicht gibt es ja auch ältere Schönstätter, Singles oder Paare, die im Alter gerne in die Nähe des Urheiligtums ziehen möchten“, sagt Schwester Josit, die selbst als Lehrerin an der Schönstätter Marienschule über Jahre in der Wildburg gewohnt hat. „Wer Interesse hat, sollte mit dem Investor Kontakt aufnehmen.“

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Fotoverwendung: mit freundlicher Genehmigung der BLT Entwicklungsgesellschaft, Montabaur

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