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11. Mai 2012 | Deutschland | 

Kapellchenfest in Nittenau


Kapellchenfest in Nittenau (Foto: Javier Garcia)

Kapellchenfest in Nittenau (Foto: Javier Garcia)

Adolf Schöls. Am Sonntag, den 6. Mai feierte die Schönstattfamilie der Diözese Regensburg ihr diesjähriges Kapellchenfest. Dabei wurde ein Gedenkstein aufgestellt und gesegnet, der den 2. Meilenstein der Schönstattgeschichte zum Thema hat. Er erinnert an den 20. Januar 1942, als sich Pater Josef Kentenich entschloss, den Weg ins Konzentrationslager Dachau zu gehen und sein Leben ganz in die Hände Gottes zu legen.

Höhepunkt des Festes war die Errichtung eines Gedenksteines, der an den "2. Meilenstein" der Schönstattgeschichte erinnert. (Foto: Schöls)

Höhepunkt des Festes war die Errichtung eines Gedenksteines, der an den "2. Meilenstein" der Schönstattgeschichte erinnert. (Foto: Schöls)

20. Januar - der 2. Meilenstein in der Schönstattgeschichte

Mit einem thematischen Vorprogramm begann das diesjährige Kapellchenfest. In besinnlichen Texten wurde in die Geschichte des 2. Meilensteins eingeführt. Pater Kentenich war damals im Gefängnis der Gestapo in Koblenz. Nachdem er lagertauglich geschrieben wurde, versuchten Schönstätter, dies zu verhindern. Sie konnten den Arzt bewegen, ihn ein zweites Mal zu untersuchen. An diesem besagten 20. Januar ließ Pater Kentenich jedoch die Zeit verstreichen und unterschrieb das Gesuch für eine erneute Untersuchung nicht. Damit war der Weg ins KZ Dachau vorprogrammiert. Erst im Nachhinein stellte sich für ihn heraus, dass er den richtigen Weg gewählt hatte. Denn im KZ konnte er vielen Menschen Mut machen und zeigen, wozu ein tiefer und echter Glaube führen kann. Außerdem gründete er im KZ zwei Gemeinschaften der Schönstattbewegung: das Familienwerk und die Marienbrüder und knüpfte internationale Kontakte.

Bei der Neuaussendung der Pilgerheiligtümer (Foto: Schöls)

Bei der Neuaussendung der Pilgerheiligtümer (Foto: Schöls)

Abschluss des Gottesdienstes mit Segnung des Mailensteines (Foto: Schöls)

Abschluss des Gottesdienstes mit Segnung des Mailensteines (Foto: Schöls)

Glaube an die Vorsehung Gottes

Nach dieser Einführung begann der Festgottesdienst, der von der Schönstattjugend mit modernen Liedern gestaltet wurde. In seiner Predigt machte Pater Ludwig Gütlein deutlich, dass der 2. Meilenstein dazu einlade, öfters mal Ja zu sagen, zu dem was komme. Im Nachhinein sehe vieles anders aus und erweise sich manche Entscheidung als die richtige. Er schlug vor, das eigene Leben eher als ein Pendel zu verstehen, das die Stürme des Lebens aushält, weil es in Gott festgemacht ist. Der 2. Meilenstein lade ein, immer wieder den Weg mit Gott zu gehen und ja dazu zu sagen.
Gerade weil er im Konzentrationslager Dachau gewesen sei und die Erfahrungen gemacht habe, dass die Vorsehung Gottes alles richtig mache, habe Pater Kentenich das Gebet „Die Fesseln sind gefallen“ geschrieben und dazu eingeladen, es jeden Tag zu beten. Pater Gütlein: „Wir brauchen nur das richtige Vertrauen, dann kann ich auch Schweres annehmen.“ Pater Kentenich rege dazu an, im eigenen Leben statt einer “Kistensicherheit“ eine „Pendelsicherheit“ anzustreben. Wenn Stürme kommen, könnten selbst stabile Kisten zusammenbrechen. Ein Pendel dagegen, das oben befestigt sei, könne im Sturm hin- und her schwingen. „Wenn das Pendel meines Lebens, wenn ich in Gott verankert bin, dann habe ich die wirkliche Sicherheit für mein Leben gefunden.“

Errichtung des „2. Meilensteines“

Der Gottesdienst wurde von starken Regenschauern überschattet, doch das bereitete dem Fest keinen Abbruch. Im Gegenteil, man rückte enger zusammen. Nachdem die Pilgerheiligtümer wieder neu ausgesandt wurden machten sich alle auf den Weg zum „Vaterstein“, der an Pater Kentenich erinnert und 1994 mit der Bitte errichtet wurde, dass bald ein Heiligtum in Nittenau entstehen möge. Ein Jahr (!) später fand bereits der Spatenstich statt. Neben dem Vaterstein wurde der 2. Meilenstein errichtet und dann zum Abschluss gesegnet. Die Schönstattjugend lud noch zum Gebet für das bevorstehende Jugendfest ein und stellte daraufhin einen Maibaum auf. Zum Abschluss des Tages gab es Kaffee und Kuchen und im Saal konnte man den Trailer zum Jugendfest 2013 anschauen.
So regnerisch der Nachmittag begonnen hatte, so sonnenreich endete er. Manche Teilnehmer haben das so gedeutet, dass das Leben nicht immer nur wunderbar und glatt verläuft, dass es Kreuzungen (Regenschauer) gibt, aber am Ende Gott und die Gottesmutter sich als „Sieger (Sonne) erweisen“.


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