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30. April 2012 | Deutschland | 

Heilig-Rock-Wallfahrt - Schönstatt mittendrin dabei


Heilig-Rock-Pilger aus der Schönstatt-Bewegung aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart (Foto: Pilgerzentrale)

Heilig-Rock-Pilger aus der Schönstatt-Bewegung aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart (Foto: Pilgerzentrale)

Hbre. Der Heilige Rock zieht an. Viele Menschen, unter ihnen auch viele Schönstätter, pilgern in diesen Tagen nach Trier und erfahren in der Begegnung mit dem Heiligen Rock, dem ungeteilten Gewand Jesu, seine Gegenwart in unserer Zeit und Welt. „Es ist ein ganz besonderer Moment für mich gewesen, direkt vor dem Schrein mit dem Heiligen Rock zu stehen“, sagt Toni Abele, die mit einer Gruppe der Frauen von Schönstatt zur Wallfahrt in Trier war. „Das ist doch ganz anders, als nur die Fernsehbilder zu sehen.“

Jugendliche Pilger beim Heiligen Rock (Foto: SWR)

Jugendliche Pilger beim Heiligen Rock (Foto: SWR)

Jugendliche Pilger

Unter den Pilgern sind auch viele junge Menschen. Nachdem am 20. April bereits rund 11.000 Schülerinnen und Schüler aus 27 katholischen Schulen im Bistum Trier bei widrigem Aprilwetter zum Heiligen Rock gewallfahrtet waren, darunter auch 850 Schülerinnen der Schönstätter Marienschule mit ihren Lehrerinnen und Lehrern, sind es am vergangenen Wochenende noch einmal über 4.000 Jugendliche aus dem ganzen Bistum Trier, die zur Jugendwallfahrt kommen und für die der Gang zum Heiligen Rock ein Erlebnis wird. Unter den Jugendlichen, die an einem breiten Angebot von (Rock-)Konzerten, Arbeitsgruppen, Diskussions- und Informationsveranstaltungen, Gebetszeiten und Gottesdiensten teilnehmen können, ist auch eine große Gruppe der Schönstattjugend aus dem Bistum Trier. Und sie haben das Heiligtum auf Rädern dabei, das nach einer gründlichen Sanierung und Behebung der durch den TÜV festgestellten Mängel des Anhängers, wieder auf Tour gehen kann.

Bischof Ackermann und Jugendliche der Schönstattjugend im Heiligtum auf Rädern (Foto: SMJ)

Bischof Ackermann und Jugendliche der Schönstattjugend im Heiligtum auf Rädern (Foto: SMJ)

Bischof Ackermann beim Mitternachtsgebet (Foto: SWR)

Bischof Ackermann beim Mitternachtsgebet (Foto: SWR)

Interview für die SWR-Landesschau (Foto: SWR)

Interview für die SWR-Landesschau (Foto: SWR)

Bischof Ackermann segnet rollendes Heiligtum

Die Freude ist groß unter den Jugendlichen, als Bischof Dr. Stephan Ackermann beim Besuch des Geländes des Angela-Merici-Gymnasiums auch beim rollenden Heiligtum Station macht. Nach einem lockeren Gespräch, bei dem die Jugendlichen unter anderem erfahren, dass es beim Bischof morgens zum Frühstück auch Nuss-Nougat-Creme gibt, nimmt Ackermann im "Heiligtum auf Rädern" Platz und lässt sich dieses apostolische Projekt der Schönstatt-Jugend erklären. Kirche muss nichts Festgefahrenes sein. Mit Christus und Maria verbunden will die Schönstattjugend den Stillstand der Kirche überwinden, wie es in einem Mottolied zur Aktion heißt. Sie möchte als junge Kirche zu den Menschen kommen und nicht darauf warten, dass die Menschen zur Kirche kommen müssen.

Nach dem Segen für das Heiligtum erhält Bischof Ackermann vom ehemaligen Diözesanleiter der Schönstatt-Mannesjugend ein Halstuch mit dem Schönstattlogo, das er bis zum Mitternachtsgebet und auch bei einem Interview mit der SWR-Landesschau nicht mehr ablegt. Der SWR-Landesschau sagt Bischof Ackermann im Interview: „Für mich ist es sehr beglückend zu sehen, wie viele junge Leute aus unserem Bistum kommen. Und – das spürt man auch an der Atmosphäre - sie kommen nicht einfach nur für einen Event, für ein Rockkonzert, da können sie auch woanders hingehen, sondern da sind viele junge Leute, junge Erwachsene, die wirklich auch die Inhalte suchen, die Spiritualität.“

Eine Klasse der Schönstätter Marienschule SMS bei der Heilig-Rock-Wallfahrt (Foto: SMS)

Eine Klasse der Schönstätter Marienschule SMS bei der Heilig-Rock-Wallfahrt (Foto: SMS)

SMS bei der Heilig-Rock-Wallfahrt der katholischen Schulen in Trier

Tage zuvor waren die Pilgerinnen der Schönstätter Marienschule SMS mit 16 Bussen, einer Fahrradpilgergruppe und einer Fußpilgergruppe, die drei Tage von Vallendar nach Trier unterwegs war, beim Dom in Trier angekommen. Ihr Wallfahrtsprogramm begann mit einem »Christuslob« im Palastgarten. Bischof Ackermann forderte die Schülerinnen auf, in der Schulgemeinschaft zu überlegen, wie eine gute und gerechte Welt vorstellbar wäre und wie man sich als Christ dafür einsetzen könne. Er regte dazu an, über den Sinn des Lebens und des Glaubens zu diskutieren. Der Geist und die Botschaft Jesu hätten nichts von ihrer Kraft verloren. Sie führen zusammen und regen an, das Leben und den Glauben miteinander zu teilen. Am frühen Nachmittag hatten die SMS-Schülerinnen Gelegenheit, zur Tunika Christi im Dom zu gehen, dem Ziel der Wallfahrt. Manche Schülerinnen hatten sich auf diese Form der Christusbegegnung eigens vorbereitet. Einige zog es nach dem ersten Durchgang durch den Dom gleich noch einmal hin zum Heiligen Rock. Viele trafen sich am Nachmittag noch einmal im Palastgarten und verfolgten das Bühnenprogramm der Schönstätter Marienschule. Das Orchester unter der Leitung von Jutta Jocks und Ulrike Normann-Bühler und der Chor, dirigiert von Inshad Maasri, traten auf. Mit ihrem Konzert konnten sich die Musikerinnen der SMS hören lassen.

Eine Marienschwester gemeinsam im Einsatz mit einer Malteser Helferin (Foto: Wendel)

Eine Marienschwester gemeinsam im Einsatz mit einer Malteser Helferin (Foto: Wendel)

Schwester Marié führt Pilger auf dem Weg zum Hl. Rock (Foto: Abele)

Schwester Marié führt Pilger auf dem Weg zum Hl. Rock (Foto: Abele)

Schönstatt mittendrin dabei

Unter den vielen ehrenamtlichen Helfern, die den reibungslosen Ablauf der Heilig-Rock-Wallfahrt erst mit ermöglichen, sind auch viele Schönstätter. Weihbischof Peters, der unter schwierigsten Witterungsumständen vor zwei Jahren einen Kurs junger Marienschwestern eingekleidet hat, hat diese zur Mitarbeit in der Domsakristei eingeladen. Immer vier Schwestern wechseln sich wochenweise ab, machen Dienst in der Sakristei, kommen als Lektorinnen und auch mal als Kantorin zum Einsatz.

Ein geführter Fuß-Pilgerweg von St. Matthias über das Schönstatt-Heiligtum in Trier zum Heiligen Rock im Dom, der von der Schönstattbewegung täglich angeboten wird, ist für manche Wallfahrer eine gute Möglichkeit, sich auf die Begegnung mit dem Heiligen Rock einzustimmen. Der sehr schöne Weg, der teilweise durch Schrebergärten führt, ermöglicht das gemeinsame Beten, persönliche Gespräche und ein meditatives Pilgern. „Wir sind sehr dankbar für diesen sehr persönlich gestalteten Pilgerweg“ sagte eine der Pilgerinnen zu Ursula Sauerborn, die an diesem Morgen die Führung übernommen hat. Schwester Marié Munz, die ebenfalls Pilger auf diesem Weg führt, ergänzt: „Das persönliche Ins-Gespräch-kommen und das Beten unterwegs ist für manche der Teilnehmer ein ganz besonders tiefes Erlebnis.“

„Beim Angebot in der Stationskirche St. Antonius, das von verschiedenen Ordensgemeinschaften garantiert wird, haben wir mehrfach Mittagsgebete als Atempause und Lobpreisgottesdienste gestaltet“, sagt Schwester Marie-Siegrun Zembrod. „Für uns war es jeweils schon ein Erlebnis, im Zug gemeinsam nach Trier zu pilgern und bereits unterwegs zusammen zu singen.“

„Unsere Bewegung im Bistum Trier bringt sich mit vielen anderen zusammen in das Ganze dieser bistumsübergreifenden großen Wallfahrt ein“, fasst Schwester Marié das Engagement der Schönstattbewegung bei der Heilig-Rock-Wallfahrt zusammen. „Die Wallfahrt ist eine vitale Strömung, das lässt sich spüren. Und die Schönstattbewegung ist mittendrin dabei, prägt das religiöse und gute zwischenmenschliche Klima mit, macht Liebesbündnis erfahrbar."

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